Soundcheck, Technik und Co.: 2 Grundregeln für einen gelungenen Vortrag

Für den Fall, dass Sie verstärkt von Mikrofon und Saaltechnik einen Vortrag, eine Präsentation oder Rede halten müssen: bereiten Sie nicht nur Ihr Skript, sondern auch die technischen Details mit entsprechender Sorgfalt vor.
Hier erfahren Sie, was Sie im Vorfeld Ihres Auftrittes berücksichtigen sollten.

Punkt 1: SOUNDCHECK
Nehmen Sie frühzeitig Kontakt zu den Technikern vor Ort auf und verabreden Sie einen kurzen Soundcheck (meist sind weniger als 5 Minuten ausreichend!). Die Techniker sind Ihre Helfer und bekommen so die Möglichkeit, in Ihrem Interesse die zur Verstärkung notwendigen Geräte passend einzustellen. Dazu gehören einmal das Mikrofon, das zusammen mit dem Verstärker den Klang Ihrer Stimme optimal transportieren soll, und natürlich auch die Lautstärkeregelung. Alles wird Ihrer Stimme und Sprechweise angepasst. Geben Sie deshalb sowohl lautere als auch leisere Sprechproben (s.u. Mikrofonverhalten, drittes Grundprinzip).

Punkt 2: MIKROFONVERHALTEN
Das Mikrofon ist dazu da, Ihre Stimme im gesamten Raum gut hörbar zu machen, es soll Ihnen dienen. Für Sie gilt deshalb:

Erstes und wichtigstes Grundprinzip:
Sprechen Sie ganz normal, so wie Sie gewohnt vortragen – natürlich mit allen stimmtechnischen Fähigkeiten, die Sie kennen und vielleicht auch in einem Stimmtraining gelernt haben (z.B. Indifferenzlage, Artikulation, Resonanzen, Modulation)! Egal, was Sie aus den Lautsprechern hören, sprechen Sie ganz normal weiter und verändern Sie nichts, weder am Klang noch an der Lautstärke. Dafür sind die Techniker zuständig.

Zweites Grundprinzip:
Finden Sie zusammen mit den Technikern den optimalen Mikrofonabstand heraus, also die Entfernung zwischen Ihrem Mund und dem Mikrofon. Dafür muss das Mikrofon Ihrer Haltung angepasst werden, nicht andersherum – mit verbogenem Rücken und verkrampftem Nacken läßt sich schlecht vortragen…! Merken Sie sich diese Entfernung und versuchen Sie, den Sprechabstand zum Mikrofon möglichst gleichbleibend zu lassen. Ihre Stimme ist und bleibt dann stets hörbar, ohne dass die Techniker nachregeln müssen, was gelegentlich zu Schwierigkeiten führen kann (z.B. besagtes hohes Pfeifen – das „Feedback“ genannt wird). Der Sprechabstand hat selbstverständlich Toleranzen, Sie müssen nicht wie angewurzelt oder erstarrt vor dem Mikrofon verharren. Das wäre für Ihr gesamtes Auftreten sehr kontraproduktiv. Deshalb folgt:

Drittes Grundprinzip:
Testen Sie die Bewegungstoleranz und probieren Sie aus, wie viel Bewegungsspielraum Sie vor dem Mikrofon haben, ohne den optimalen Klang zu sehr zu verlieren (es muss nicht immer perfekt klingen, aber alles sollte gut hörbar und verständlich sein). Nutzen Sie diese Gelegenheit direkt für Ihren persönlichen Soundcheck: nehmen Sie die ersten Sätze Ihres Skripts, dann haben Sie diese schon einmal in der Saalakustik gehört und können sich im Vorfeld etwas an den Klang gewöhnen. Bitte bedenken Sie, dass der Klang des Raumes sich ändert, wenn später viele Menschen vor Ihnen sitzen. Der Soundcheck dauert so lange, bis alle Beteiligten – inklusive Ihnen! – zufrieden sind. Eine sehr nette Geste ist, sich nach dem Soundcheck bei den Technikern zu bedanken.

Danach empfehle ich Ihnen einen kurzen „persönlichen Auftrittscheck“, über den Sie hier demnächst mehr erfahren können.

Haben Sie spezielle Fragen zu den Themen Technik, Mikrofon, Mikrofonverhalten?
Oder haben Sie bei Vorträgen Schwierigkeiten, für die Sie noch keine Lösungen gefunden haben?

Ich freue mich über Ihre Fragen und Anregungen und gebe gerne Antworten und Ratschläge. Dies kann natürlich für Sie persönlich auf den Punkt gebracht in einer Stimmtrainings-Session geschehen.

Wie immer wünsche ich Ihnen alles Gute für Ihre Stimme.

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