Angeregt durch die Stimmlagen von Radio- und FernsehmoderatorInnen sprechen erfahrungsgemäß viele Menschen tendenziell zu tief. Auch meinen manche, dass eine tiefe Stimme per se souverän klingt.
Aber: wer absichtlich seine Stimme in eine tiefere Tonlage drückt, verliert schnell die souveräne Wirkung, denn das Gegenüber spürt meist unterbewusst, dass die Stimme manipuliert wird.Eine Stimme, die in einem bestimmten Bereich „festgehalten“ wird, kann nicht mehr wirklich frei schwingen und entsprechend wirken.
Als Basis für gesundes und entspanntes Sprechen ist es gut, die Wohlfühltonlage – den „Heimathafen“ – der eigenen Stimme zu kennen. Und sollte Stress und Alltagshektik Ihre Stimme unnatürlich in die Höhe getrieben haben, so kann ein Erinnern dieser Wohlfühltonlage helfen, zu einer entspannteren Stimmgebung zurück zu finden.
Finden Sie mit folgenden Übungen Ihre ganz persönliche Wohlfühltonlage – den für Ihre Stimme angenehmen und notwendigen Spannungsbereich.
Stellen Sie sich die jeweilige Situation vor:
- Sie sitzen gemütlich vor einer Tasse Tee oder Kaffee. Sagen Sie: „mmmmmmmmh“ (lecker), „mmmmmmmh“. Ganz bequem, nicht zu laut, einfach „mmmmmh“.
- Im Telefongespräch – nachdenklich: „mmmm“, „mmmmm“.
- Überlegend: „em, em, moment mal…“.
- Überlegen und erfreut bestätigen: „mmmmmmjaaaa, jetzt verstehe ich“
Achten Sie darauf, mit Gefühl dabei zu sein. Probieren Sie höhere und tiefere Lagen aus. Sie werden spüren, in welchem Bereich sich Ihre Stimme am Wohlsten fühlt.
Vielleicht haben Sie auch Lust, Ihre persönliche Stimme mit Hilfe eines Stimmtrainers besser kennen zu lernen? In meinem Buch „Der Stimmige Auftritt – Kompaktwissen Stimme für alle Sprechberufe“ finden Sie viele weitere Übungen und umfangreiche Erklärungen zu allen stimmrelevanten Themen, von Atmung über Stressmanagement bis hin zu Stimmgesundheit u.v.m.